"Es geht nicht, dass ich ... erreiche, weil ..."
So einfach präsentiert sich die Ursache dafür, dass Sie Ziele, auf die Sie möglicherweise schon lange fokussiert sind, partout nicht erreichen leider meist nicht.
Nehmen wir als Beispiel Ihr Ziel wäre es, den Digitalisierungsprozess erfolgreich abzuschließen. Die Zeit rinnt dahin und nach 8 Monaten haben Sie dieses Ziel noch immer nicht annähernd erreicht.
Sie wissen, dass Sie die Leute begeistern müssen, aber egal was Sie auch versuchen, Begeisterung will sich nicht einstellen.
Ganz im Gegenteil: Ihre Mitarbeiter ziehen nicht mit. Sie haben den Eindruck, diese seien der Digitalisierung gegenüber völlig resistent. Oder sehr träge. Sie finden es unglaublich, wie langsam die Umsetzung läuft.
Wie verhindern Sie nun die (Selbst-)sabotage durch den Schweinehund?
Die Lösung:
Am einfachsten ist es immer, bei sich selbst anzufangen. (Ja wirklich! 🙂 )
Die eigenen Befindlichkeiten und Bedürfnisse ernst zu nehmen. Für beides steht jeder Schweinehund nämlich ein.
Welche Geht nicht, weil - Argumente liefern Sie sich also selbst als Antwort auf die Beispiel-Anforderung:
sofortige Arbeitsoptimierung um …% durch Zusammenarbeit mit Robotern und Personalabbau von x Stellen?
Wie ist es um Ihre ehrliche eigene Begeisterung bestellt?
Sie dürfen davon ausgehen, dass Ihre Mitarbeiter sehr ähnliche Digitalisierungshemmschwellen haben. Und nun ist es Ihr Job von höchster Priorität, sich mit diesen "Sorgen vor dem Unbekannten" gemeinsam auseinander zu setzen. Und eben nicht so zu tun, als gäbe es keine Hemmnisse (denn dann muss der Schweinehund wieder für sie einstehen).
Ich verspreche Ihnen:
wenn Sie so vorgehen, erreichen Sie Ihre Ziele.
Es geht nur zusammen mit dem Schweinehund. 🙂
Ein konkretes Beispiel:
Alex U., Nachwuchsführungskraft, 34 Jahre
Möchte Vorbild für Ihre Mitarbeiter im Umgang mit Stress sein. Scheitert daran aber wiederholt und ärgert sich hinterher sehr über sich selbst.
Sie weiß nämlich, dass sie nichts ernsthaft von ihren Mitarbeitern verlangen kann, zu dem sie selbst nicht im Stande ist.
Im Seminar überlegt sie, wie sie „guten Umgang mit Stress“ messbar machen kann.
Das Ziel: sie möchte cool bleiben, egal welches Anliegen an sie heran getragen wird.
Aktuell fängt ihr Herz an zu rasen und sie wird schon mal lauter zu ihren Mitarbeitern.
Cool bleiben sollte das Gegenüber also an ruhigem Tonfall bemerken können.
Nun gilt es heraus zu finden, welcher Schweinehund bisher verhindert, dass sie cool bleibt.
Wir identifizieren Perfektionismus.
Nun geht es NICHT darum, diesen Schweinehund zu bekämpfen!
Das hat Alex schon oft genug probiert – aber das possierliche Wesen war stets stärker als sie.
Der Plan ist also Freundschaft mit dem Schweinehund. Er ist ja auch so niedlich. 😉
Daran möchte Alex in einem anschließenden Coaching noch vertieft weiter arbeiten.
Als Alex nach ein paar Sitzungen verstanden hatte, das und wie sie mit Perfektionsanspruch gelassen bleiben konnte, hörten wir die tonnenschwere Last förmlich von ihr abfallen.
Der Schweinehund wollte sie darauf aufmerksam machen, dass sie irrtümlicherweise glaubte, ein rauerer Ton fördere die Produktivität ihrer Leute. - Real führte der rauere Ton allerdings zu mehr Fehlern = weniger Perfektion!
Ohne den Perspektivwechsel im Umgang mit dem Schweinehund wäre dies nie gelungen.
Denn Alex konnte nicht gegen ihr Bedürfnis nach Perfektion „gewinnen“. Weil sie gar nicht ernsthaft gegen etwas kämpfen wollte (!), das so tief und aus guten Gründen in ihr verwurzelt lag.
Nun erreichte sie nicht nur ihre Vorbildwirkung in Sachen Stress, sondern zusätzlich weniger reale Fehler und eine höhere Produktivität ihrer Leute.